Kategorien-Archiv Migrationspolitik

DIHK schlägt Maßnahmenpaket zur Flüchtlingsintegration vor

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat elf Maßnahmen für eine Verbesserung der Flüchtlingsintegration vorgeschlagen. Das Papier stellt diese unter die folgenden Überschriften:

1. Klarheit über Zugänge zur Ausbildungsduldung schaffen
2. Zusätzliche Bürokratie für Betriebe in Folge von Meldepflichten vermeiden
3. Einheitliche Regelungen bei Ausbildungsförderung auf den Weg bringen
4. Einheitlichen Prozess beim Abschluss eines Ausbildungsvertrages schaffen
5. Kontinuierliche Begleitung vor und während der Ausbildung sichern
6. Sicherheit vor Abschiebung auch für Einstiegsqualifizierung (EQ) garantieren
7. Berufsschulunterricht während Einstiegsqualifizierung sicherstellen
8. Flexibilität und Mobilität trotz Wohnsitzauflage ermöglichen
9. Umzug wegen Volljährigkeit verhindern
10. Arbeitsmarktprüfung innerhalb von zwei Wochen durchführen
11. Qualität und Aussagekraft von Sprachzertifikaten bundesweit sichern

Das vollständige Dokument ist unter obigem Link als pdf-Download erhältlich.

BAMF: Asyl-Jahresbilanz 2016

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat vor kurzem seine Asyl-Jahresbilanz für 2016 vorgestellt. Demnach wurden im Verlaufe des Jahres rund 750.000 Asylanträge entgegengenommen und rund 250.000 wurden als Flüchtlinge anerkannt. Die drei wichtigsten Herkunftsländer blieben Syrien, Eritrea und Afghanistan.

Erfolgreiche SABENE-Fachtagung bei der IHK

Am 9.12. fand in den Räumlichkeiten der IHK in Saarbrücken eine SABENE-Fachtagung zum Thema „Arbeitsmarktintegration syrischer Flüchtlingsfrauen“ statt. Die Veranstaltung wurde von InteressentInnen aus vielfältigen Arbeitszusammenhängen besucht: aus Wohlfahrtseinrichtungen, den Jobcentern und ehrenamtlich Tätigen. Der einleitende Vortrag von Frau Dr. Huda Zein vom Institut für Orientalistik der Universität Köln bot die Grundlage für die folgenden Diskussionen. Frau Dr. Zein schlug einen Bogen von der gesellschaftlichen Stellung der Frau in Syrien – vor allem unter dem Gesichtspunkt der Erwerbstätigkeit – hin zu den Herausforderungen, die sich nach der Ankunft in Deutschland ergeben. Sie wies insbesondere auf die oft schwierige psychische Situation der Frauen hin, die bei der Beratungstätigkeit zu berücksichtigen sei.

Im Anschluss an den Vortrag fand eine Podiumsdiskussion mit fünf Syrerinnen statt, die zum Teil erst seit sehr kurzer Zeit in Deutschland sind. Sie legten ihren beruflichen Werdegang vor der Flucht sowie ihre Wünsche und Vorstellungen für die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt dar. Neben der sprachlichen Hürde, der Frage der Anerkennung in Syrien erworbener Qualifikationen sowie weiterer, vor allem organisatorischer Herausforderungen wurden auch übergreifende Probleme wie etwa der erlebte Alltagsrassismus diskutiert. Die Syrerinnen endeten ihre Beiträge mit dem Appell, weiter aufeinander zuzugehen, Vorurteile und Stereotypen abzubauen und über ein gemeinsames Verständnis an den Problemen zu arbeiten.

 

Handreichung: Flüchtlinge an der Hochschule

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), die Kultusministerkonferenz, der Deutsche Akademische Austauschdienst und die Hochschulrektorenkonferenz haben gemeinsam eine Handreichung mit dem Titel „Flüchtlinge an der Hochschule“ publiziert. Sie wendet sich an Studentenwerke und Mitarbeiter von Universitäten und kann hier heruntergeladen werden.

Asylzahlen für das erste Quartal vorgelegt!

Auf einer Pressekonferenz wurden die Asylzahlen für das erste Quartal des Jahres vorgestellt. Demnach sind in dem Zeitraum rund 180.000 Anträge gestellt worden, etwa 112 % mehr als im ersten Quartal des Vorjahres. Die Zahl der noch nicht entschiedenen Anträgen lag bei rund 400.000. Außerdem wurden im März nur noch etwa 20.000 Neuzugänge registriert. Die vollständige Auflistung findet sich hier.

Neue Studie zur Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen

Als Working Paper # 66 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in diesen Tagen eine Studie des Europäischen Migrationsnetzwerkes zur Arbeitsmarktintegration von Schutzberechtigten veröffentlicht und online gestellt.

Hinweis: Statistisches Bundesamt mit Daten zu Flüchtlingen

Das Statistische Bundesamt hat eine Sonderwebseite für die Darstellung vorliegender Daten zur Flüchtlingssituation erstellt. Es handelt sich um eine Portalseite, die auf verschiedene Statistiken weiterverweist, z. B. zur Bildung, kommunalen Finanzen usw., die alle eine Relevanz für das Thema haben (und hoffentlich zur Versachlichung der Diskussion beitragen). Hier ist der Link.

Bundesbildungsministerium: Maßnahmenpaket für Flüchtlinge

Das Bundesbildungsministerium hat Ende letzten Jahres ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung von Bildungschancen für Flüchtlinge vorgestellt und dafür rund 130 Mio. € bereitgestellt. Das Paket umfasst u. a. Maßnahmen zur Förderung des Spracherwerbs, Verbesserung der Instrumente zur Kompetenzfeststellung und Anerkennung von Qualifikationen und den Ausbau der Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration. Detaillierte Informationen gibt es hier.

Hinweis: Länderprofile Migration

Die bundesdeutsche Migrationspolitik ist seit Beginn der Flüchtlingskrise in aller Munde. Schon etwas weniger bekannt sind die migrationspolitischen Weichenstellungen in anderen EU-Staaten. Verlassen wir die Grenzen der EU, wird das Wissen um Migration um einiges diffuser. Die vierteljährlich aktualisierten Länderprofile zur Migrationspolitik, die das Osnabrücker IMIS-Institut auf der Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung veröffentlicht, können hier Abhilfe schaffen und dienen dazu, den eigenen migrationspolitischen Horizont durch einen fundierten Blick über den Tellerrand zu erweitern.

EU-Kommission: Maßnahmen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise

Vor einigen Tagen hat die EU-Kommission eine Verlautbarung zum aktuellen Stand der Maßnahmen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise aktualisiert. Angesichts der Medienberichterstattung, nach der viele Beschlüsse nur auf dem Papier umgesetzt seien, ist dies sicher ein weiterer, interessanter Beitrag zur aktuellen Diskussion. Die Information enthält auch interessante Links zu weiterführenden Dokumenten der aktuellen EU-Flüchtlingspolitik.