Kategorien-Archiv Aktuelles

Exkursionen in den Nordirak und nach Nigeria

Das zweite Halbjahr 2019 sieht im Rahmen des Projektes „IntegPlan BMZ“ noch zwei durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierte Exkursionen von MitarbeiterInnen der Rückkehrberatung vor. Nachdem im ersten Halbjahr Reisen nach Kosovo/Albanien, Ghana und Marokko durchgeführt worden waren, stehen nun noch der Nordirak sowie Nigeria als wichtige Migrations-Herkunftsländer auf dem Programm. Die einwöchigen Exkursionen sollen den BeraterInnen ein realistisches Bild über die Rahmenbedingungen vermitteln, die RückkehrerInnen nach der Ausreise aus Deutschland erwarten. Dies soll ermöglichen, den Beratungsprozess vor der Ausreise realitätsnah und mit einem gewachsenen Grundverständnis für die absehbaren Integrationsprobleme im Herkunftsland durchzuführen.

Fachkonferenz zum kommunalen Migrationsmanagement

Aufgrund der unterschiedlichen Kulturen, Religionen, Sprachen und Mentalitäten sind bei der Integration von Flüchtlingen mannigfache Schwierigkeiten zu bewältigen. Die Integration in Schule, Arbeitsmarkt und Gesellschaft, die hunderttausendfache Sprachförderung, die Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und die Behandlung von traumatisierten Menschen sind nur der Anfang. Integration von Flüchtlingen ist ein mehrjähriger Entwicklungsprozess, dessen Erfolg von vielen Faktoren und Akteuren abhängig ist. Den Kommunen kommt dabei eine besondere Rolle zu, denn sie werden langfristig den größten Teil dieser Aufgaben schultern müssen. Integration ist ein steiniger Weg und erfolgt in kleinen Schritten, sollte aber zielgerichtet sein.

Diese Themen werden Vertretern aus Kommunalpolitik und Verwaltung am 14. November 2019 in Bonn in dem Fachforum Flucht, Migration und Integration diskutiert. Weitere Informationen unter https://www.fluechtlingskongress.de/

Fachtagung in Dresden

In der kommenden Woche findet in Dresden die diesjährige Fachtagung des IntegPlan-Projektes statt. Wie in jedem Jahr kommen dort um die 200 Teilnehmer/innen aus dem Arbeitsgebiet der Förderung freiwilliger Rückkehr zusammen, um zwei Tage lang die aktuellen Entwicklungen im Feld zu diskutieren und sich informieren zu lassen. Die Fachtagung ist eine gute Gelegenheit, um neben Vertreter/innen der zuständigen Bundes- und Landesministerien auch mit Rückkehrberater/innen aus ganz Deutschland in den Austausch zu treten. Die Fachtagung wird jedes Jahr im Rahmen des Projektes „IntegPlan“ durchgeführt.

Exkursionen nach Tunesien und Ghana

Im November 2018 fanden zwei durch das Programm „Perspektive Heimat“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierte und durch das IntegPlan-Projekt durchgeführte Exkursionen für Rückkehrberater/innen nach Tunesien und Ghana statt. Ziel der einwöchigen Reisen war es, die Berater/innen mit der Realität der Rahmenbedingungen beider Länder vertraut zu machen. Dadurch sollen sie in den Stand versetzt werden, in ihrer Beratung zutreffende und realistische Hinweise zu Reintegrationschancen und -herausforderungen zu geben. Die Exkursionen wurden vor Ort von Partnerorganisationen vorbereitet und beinhalteten ein intensives Besuchsprogramm bei staatlichen Einrichtungen, den GIZ-Migrationsberatungszentren, NGOs und Rückkehrern.

ERSO-Treffen in Warschau

Im November fand das turnusmäßige Treffen des im Reintegrationsbereich aktiven ERSO-Netzwerk bei der gastgebenden Caritas Polen statt. Die Vertreter der verschiedenen Organisationen, darunter auch Micado Migration, informierten sich u. a. bei Beamten der polnischen Ausländerbehörde und Grenzpolizei über die Pläne der dortigen Behörden in Bezug auf das Arbeitsfeld der freiwilligen Rückkehr. Darüber hinaus wurden organisatorische Interna sowie anstehende Veranstaltungen für das Jahr 2019 diskutiert.

IntegPlan-Fachtagung in Berlin

Vom 21.-22. Juni 2018 fand in Berlin die diesjährige IntegPlan-Fachtagung statt, organisiert durch den Projektträger Micado Migration. Rund 200 Gäste aus der Fachöffentlichkeit setzten sich mit verschiedenen Aspekten des Themenfeldes Freiwillige Rückkehr und Reintegration auseinander. Mit Vertreter/innen von Beratungstellen, Ministerien und Behörden sowie aus der Wissenschaft untermauerte die Fachtagung einmal mehr ihren Ruf als „Generalkonferenz“ der Rückkehrberatung in Deutschland, als die sie auch Staatssekretär Tietze von der Berliner Senatsverwaltung einleitend würdigte. Die nächste Fachtagung wird 2019 aller Voraussicht nach in Sachsen stattfinden.

ERSO-Treffen in Amsterdam

Im Mai 2018 fand in Amsterdam das turnusmäßige halbjährliche Treffen des ERSO-Netzwerks statt. ERSO steht für „European Reintegration Support Organisations“ und ist ein Zusammenschluss von Organisationen, die im Arbeitsfeld freiwillige Rückkehr und Reintegration tätig sind. Auch Micado Migration ist Mitglied von ERSO. Besprochen wurden neben internen Themen die aktuellen Aktivitäten auf EU-Ebene im Rückkehrbereich, die Entwicklung in den jeweiligen nationalen Arbeitsfeldern, die Möglichkeiten gemeinsamer Projektanträge sowie Fragen der Öffentlichkeitsarbeit. Das nächste Treffen soll im zweiten Halbjahr in Polen stattfinden.

Besuch aus Japan bei Micado Migration

Im März 2018 wurde das Büro von Micado Migration vom japanischen Wissenschaftler Dr. Ryo Kuboyama von der Tokioter Senshu-Universität besucht. Er weilte für drei Wochen in Deutschland, um im Rahmen eines Forschungsprojektes zum Thema zirkuläre Migration und Rückkehr im Auftrag des japanischen Kultusministeriums Interviews mit Fachleuten zu führen. Dr. Kuboyama informierte sich in St. Ingbert über das IntegPlan-Projekt sowie die generelle Praxis der bundesdeutschen Rückkehrpolitik, mit einem besonderen Interesse in Bezug auf Partnerorganisationen in Rückkehrländern.

Auftaktworkshop in Erbil: „Restart your future at home“ beginnt

Als Partner des „European Technology and Training Centre“ (ETTC) in Erbil, Nordirak, ist Micado Migration an einem vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) aus den Mitteln des Programmes „Perspektive Heimat“ finanzierten Projekt beteiligt. Ziel ist es, in die Region Nordirak zurückkehrenden Migrant/innen eine Orientierungsmöglichkeit vor allem für die ökonomische Reintegration zu geben und diese finanziell zu unterstützen. Micado Migration wird dabei als Focal Point für die Berater/innen der bundesdeutschen Rückkehrberatung agieren und ETTC in seiner Aufgabe unterstützen. Während eines Auftaktworkshops vergangene Woche in Erbil wurden die Rahmenbedingungen der Projektarbeit besprochen und offene Fragen diskutiert. In Kürze wird geeignetes Informationsmaterial zur Verfügung gestellt. Mit konkreten Nachfragen kann man sich bereits jetzt an Micado Migration wenden (b.pamfouet@micado-migration.de).

Rückblick auf die SABENE-Fachtagung „Flüchtlinge aus Afghanistan“

Am 14.11.2017 führte das SABENE-Projekt seine Fachtagung zum Thema „Flüchtlinge aus Afghanistan“ in den Räumlichkeiten der Handwerkskammer in Saarbrücken durch. Vor etwa 70 Gästen eröffnete Herr Dr. Justus Wilhelm von der HWK die Veranstaltung mit dem Hinweis, dass der Mangel an Auszubildenden in vielen Berufen weiterhin ein großes Problem sei und er darauf baue, dass jugendliche Flüchtlinge den Weg in klassische handwerkliche Ausbildungsberufe finden würden.

Die Islamwissenschaftlerin Angela Parvanta brachte in ihrem Vortrag sowohl den historischen Kontext der Flüchtlingssituation wie auch die schwierige Lebenslage in Afghanistan zur Sprache. Insbesondere wies sie auf die mangelhafte Schul- und Ausbildungssituation hin, die für viele Flüchtlinge schwierige Ausgangsbedingungen für einen beruflichen Start in Deutschland bedingen würden.

In einer anschließenden Gesprächsrunde mit afghanischen Flüchtlingen wurde die Bandbreite der individuellen Situation sehr deutlich: Von Studienabsolventen bis hin zu Jugendlichen, die gerade einen Schulbesuch hinter sich hatten, stellten die Flüchtlinge ihre jeweiligen Erfolge und Herausforderungen vor. Besonders problematisch war und ist für jene, deren Aufenthaltsstatus noch nicht gefestigt ist, ihre potentiellen Arbeitgeber von der Chance einer dauerhaften Beschäftigung zu überzeugen. Ebenfalls diskutiert war der unterschiedlich schwierige Zugang zu Sprachkursen, der nur teilweise durch Eigenstudium kompensiert werden konnte.

In der anschließenden allgemeine Diskussion kamen viele Aspekte zur Sprache: von den Berufschancen für Analphabeten über die Hürden des Zugangs zu Ausbildungsberufen bis hin zur Rolle der Beratungseinrichtungen und der Jobcenter bei der Arbeitsvermittlung. Am Ende der Veranstaltung wurde erneut deutlich, dass die individuellen Lebenssituationen der Afghanen, ebenso wie die anderer Flüchtlingsgruppen, auch eine individuelle Herangehensweise an die Arbeitsmarktintegration notwendig machen.