Einladung zur BIG SAAR-Fachveranstaltung
Chancenaufenthaltsrecht für Geduldete
Erfahrungen und Lösungswege
17.11.2023, 9.00 – 11.30 Uhr, Breite Str. 63, 66115 Saarbrücken
Referentin:
Ann-Christin Bölter, Initiativausschuss für Migrationspolitik in Rheinland-Pfalz
anschließend:
Podiumsdiskussion zum fachlichen Austausch, Abschluss mit kleinem Imbiss
Bitte melden Sie sich bis zum 10.11.2023 per E-Mail an bei info@micado-migration.de mit dem Stichwort „Fachveranstaltung BIG SAAR“
Am 14.11.2017 führte das SABENE-Projekt seine Fachtagung zum Thema „Flüchtlinge aus Afghanistan“ in den Räumlichkeiten der Handwerkskammer in Saarbrücken durch. Vor etwa 70 Gästen eröffnete Herr Dr. Justus Wilhelm von der HWK die Veranstaltung mit dem Hinweis, dass der Mangel an Auszubildenden in vielen Berufen weiterhin ein großes Problem sei und er darauf baue, dass jugendliche Flüchtlinge den Weg in klassische handwerkliche Ausbildungsberufe finden würden.
Die Islamwissenschaftlerin Angela Parvanta brachte in ihrem Vortrag sowohl den historischen Kontext der Flüchtlingssituation wie auch die schwierige Lebenslage in Afghanistan zur Sprache. Insbesondere wies sie auf die mangelhafte Schul- und Ausbildungssituation hin, die für viele Flüchtlinge schwierige Ausgangsbedingungen für einen beruflichen Start in Deutschland bedingen würden.
In einer anschließenden Gesprächsrunde mit afghanischen Flüchtlingen wurde die Bandbreite der individuellen Situation sehr deutlich: Von Studienabsolventen bis hin zu Jugendlichen, die gerade einen Schulbesuch hinter sich hatten, stellten die Flüchtlinge ihre jeweiligen Erfolge und Herausforderungen vor. Besonders problematisch war und ist für jene, deren Aufenthaltsstatus noch nicht gefestigt ist, ihre potentiellen Arbeitgeber von der Chance einer dauerhaften Beschäftigung zu überzeugen. Ebenfalls diskutiert war der unterschiedlich schwierige Zugang zu Sprachkursen, der nur teilweise durch Eigenstudium kompensiert werden konnte.
In der anschließenden allgemeine Diskussion kamen viele Aspekte zur Sprache: von den Berufschancen für Analphabeten über die Hürden des Zugangs zu Ausbildungsberufen bis hin zur Rolle der Beratungseinrichtungen und der Jobcenter bei der Arbeitsvermittlung. Am Ende der Veranstaltung wurde erneut deutlich, dass die individuellen Lebenssituationen der Afghanen, ebenso wie die anderer Flüchtlingsgruppen, auch eine individuelle Herangehensweise an die Arbeitsmarktintegration notwendig machen.
Übersicht aller Programme und Maßnahmen der Bundesregierung zur Sprachförderung und Integration von Flüchtlingen zu Ihrer Information.
Diese Broschüre kann als PDF über die Seite des ESF geladen werden
Am 9.12. fand in den Räumlichkeiten der IHK in Saarbrücken eine SABENE-Fachtagung zum Thema „Arbeitsmarktintegration syrischer Flüchtlingsfrauen“ statt. Die Veranstaltung wurde von InteressentInnen aus vielfältigen Arbeitszusammenhängen besucht: aus Wohlfahrtseinrichtungen, den Jobcentern und ehrenamtlich Tätigen. Der einleitende Vortrag von Frau Dr. Huda Zein vom Institut für Orientalistik der Universität Köln bot die Grundlage für die folgenden Diskussionen. Frau Dr. Zein schlug einen Bogen von der gesellschaftlichen Stellung der Frau in Syrien – vor allem unter dem Gesichtspunkt der Erwerbstätigkeit – hin zu den Herausforderungen, die sich nach der Ankunft in Deutschland ergeben. Sie wies insbesondere auf die oft schwierige psychische Situation der Frauen hin, die bei der Beratungstätigkeit zu berücksichtigen sei.
Im Anschluss an den Vortrag fand eine Podiumsdiskussion mit fünf Syrerinnen statt, die zum Teil erst seit sehr kurzer Zeit in Deutschland sind. Sie legten ihren beruflichen Werdegang vor der Flucht sowie ihre Wünsche und Vorstellungen für die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt dar. Neben der sprachlichen Hürde, der Frage der Anerkennung in Syrien erworbener Qualifikationen sowie weiterer, vor allem organisatorischer Herausforderungen wurden auch übergreifende Probleme wie etwa der erlebte Alltagsrassismus diskutiert. Die Syrerinnen endeten ihre Beiträge mit dem Appell, weiter aufeinander zuzugehen, Vorurteile und Stereotypen abzubauen und über ein gemeinsames Verständnis an den Problemen zu arbeiten.
Als Working Paper # 66 hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in diesen Tagen eine Studie des Europäischen Migrationsnetzwerkes zur Arbeitsmarktintegration von Schutzberechtigten veröffentlicht und online gestellt.
Das Bundesbildungsministerium hat Ende letzten Jahres ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung von Bildungschancen für Flüchtlinge vorgestellt und dafür rund 130 Mio. € bereitgestellt. Das Paket umfasst u. a. Maßnahmen zur Förderung des Spracherwerbs, Verbesserung der Instrumente zur Kompetenzfeststellung und Anerkennung von Qualifikationen und den Ausbau der Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration. Detaillierte Informationen gibt es hier.
Der Landessportbund des Saarlandes gehört zu den strategischen Partnern des SABENE-Projektes, weil uns bewusst ist, dass gemeinsamer Sport nicht nur dafür sorgt, dass gegenseitige Stereotypen und Vorbehalte abgebaut werden, sondern auch, weil damit die Art von persönlichen Beziehungen aufgebaut werden, die eine nachhaltige Integration in die Gesellschaft ermöglichen. Das Sozialministerium hat nun in Kooperation mit dem Saarländischen Fußballverband eine Regelbroschüre zum Fußball in arabischer Sprache erstellt, die gedruckt auf der Webseite des Ministeriums bestellt oder direkt heruntergeladen werden kann.
Am 01.10.2015 hat eine SABENE-Maßnahme begonnen, die junge Flüchtlinge auf eine duale Ausbildung im kommenden Jahr vorbereiten wird. 18 junge Flüchtlinge v.a. aus Syrien, Afghanistan und Eritrea werden in den nächsten Monaten ihre theoretischen Kenntnisse und praktischen Fertigkeiten verbessern, um in 2016 eine Ausbildung in ihrem jeweiligen Wunschberuf antreten zu können. In „Dual-Fit“ werden die Jugendlichen, die bereits über Sprachkenntnisse auf B1-Niveau verfügen, im schulischen Bereich (z.B. Deutsch-, Mathematikkenntnisse) „fit“ gemacht. Darüber hinaus lernen sie in einer Praxisphase, Arbeitsabläufe und betriebliche Realität in saarländischen Unternehmen kennen. Weiterbildungsträger ist das Zentrum für Bildung und Beruf (ZBB) in Burbach, Kooperationspartner das Jobcenter des Regionalverbandes Saarbrücken.
Weitere Informationen: p.barth@micado-migration.de
„Chancen für ein neues Leben“ Saarländisches Netzwerk Sabene hilft Flüchtlingen auf dem Weg in den Beruf
05.10.2015 Saarbrücker Zeitung
Sabene, das saarländische Beratungsnetzwerk für Flüchtlinge, fordert angesichts der hohen Zahl von Neuankömmlingen mehr Geld. Der Bund sei in der Pflicht.