Kategorien-Archiv Aktuelles

Arbeitsmarkt & Flüchtlinge

Wenn wir über den Arbeitsmarktzugang von Flüchtlingen reden, reden wir oft aneinander vorbei. Die neuen Begrenzungen für den rechtlichen Arbeitsmarktzugang für Menschen mit Gestattung sind aus einem ganz anderen Grund nicht hilfreich, als manche meinen. Es ist einfach eine schlechte Idee – und das ist unter Fachleuten eigentlich Konsens -, Menschen dauerhaft in irgendwelchen Aufnahmeeinrichtungen zu parken und zur Untätigkeit zu verdammen. Wozu das führt? Schwarzarbeit, psychische Probleme, Kleinkriminalität – all die Dinge, die wir gerne bei Menschen vermeiden würden. Es geht doch erst einmal gar nicht um die Präjudizierung eines Asylverfahrens oder um Fragen von push & pull, es geht vor allem darum, dass wir mit solchen Maßnahmen mehr Probleme auslösen als lösen.

AMIF

Am 15.12. wird der neue Förderaufruf des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der Europäischen Union in Deutschland veröffentlicht, ab Donnerstag findet dazu eine Reihe von Informationsveranstaltungen statt. Der AMIF ist das zentrale Steuerungsinstrument der EU – und durch die nationalen Programme auch vieler EU-Mitgliedsländer -, um Projekte und Programme im Bereich der gesamten Migrationspolitik zu fördern. Dies betrifft nicht nur den Flüchtlingsbereich, sondern auch z. B. Fragen der Arbeitsmigration. Dabei steht das Programm ohne Zweifel unter einem ständigen Anpassungs- und Nachjustierungsdruck, der gleichermaßen nationale Politik, Vorgaben der EU, aber auch die nackten Notwendigkeiten in der Migrationspolitik berücksichtigen muss. Das ist keine leichte Aufgabe und sie kann niemals – von niemandem – perfekt gelöst werden. Wir haben die Hoffnung, dass mit der Wiedereröffnung des AMIF wichtige Impulse in der deutschen Migrationspolitik gesetzt werden können und dass die bisherige Tendenz der Verwaltungs- und Prozessvereinfachung mit Nachdruck fortgesetzt wird, damit der Fonds die ihm übertragenen Aufgaben für alle Beteiligten auskömmlich und sinnvoll erfüllen kann.

Rückkehr nach Syrien? Nicht so schnell.

Ein Großteil der Schulen immer noch geschlossen, unzureichende medizinische Versorgung, eine am Boden liegende Wirtschaft und sehr ungewisse politische Aussichten: die Erwartungen, dass jetzt ganz plötzlich sehr viele Syrer/innen in ihre Heimat zurückkehren werden, sind unrealistisch – findet auch der Außenminister.

https://www.spiegel.de/ausland/syrien-johann-wadephul-rechnet-nicht-mit-rascher-rueckkehr-von-syrern-koennen-kaum-wuerdig-leben-a-65374469-466b-482f-a759-efc802592645

Abschiebezentren?

Wir haben kein grundsätzliches Problem damit, dass Deutschland Exportweltmeister ist. Autos, Maschinen, Dienstleistungen, alles in Ordnung soweit. Aber der Export von Geflüchteten, das ist dann vielleicht doch etwas schwierig. Es gibt andere Lösungen und die sind bekannt.

https://www.deutschlandfunk.de/dobrindt-sieht-rechtliche-huerden-bei-abschiebezentren-in-drittstaaten-104.html

Einladung zur BIG SAAR-Fachveranstaltung: Syrien – Verbleib oder Rückkehr?

Migrations- und arbeitsmarktpolitische Perspektiven für syrische Geflüchtete

09.10.2025, 9.00 – 12.30 Uhr
Breite Str. 63, 66115 Saarbrücken

Referentin: Kristin Helberg, Journalistin, Berlin

Die politischen Umbrüche in Syrien nach dem Sturz des Assad-Regimes stellen Fragen nach der Zukunft der syrischen Geflüchteten in Deutschland und Europa. Während die einen großes Interesse an einer baldigen Rückkehr in ihre ursprüngliche Heimat zeigen, sind andere so weit in Deutschland integriert, dass sie es vorziehen würden, hier zu bleiben. Mit einer relativ hohen Beschäftigungsquote sind viele Syrer/innen mittlerweile auch fester Bestandteil des deutschen Arbeitsmarktes. Auf unserer Veranstaltung wollen wir uns mit der Rückkehr- und Bleibeperspektive und den Zuständen in Syrien befassen, um einen Hinweis darauf zu bekommen, wohin die Reise für uns alle gehen wird.

Bitte melden Sie sich bis zum 01.10.2025
per E-Mail an bei info@micado-migration.de
mit dem Stichwort „Fachveranstaltung BIG SAAR“

Flyer

Gründe für den Rückgang der Asylbewerber-Zahlen

Die Bundesregierung reklamiert aktuell den starken Rückgang der Asylbewerberzahlen für sich. Das ist erst einmal nachvollziehbar, man möchte gerne politisch in der richtigen Wählerklientel punkten, und die Tatsache an sich – dass die Zahlen stark sinken – ist ja auch völlig korrekt. Nur die Ursachen sind dann doch eher nicht auf die Grenzpolitik Deutschlands oder der EU zurückzuführen, wie der Mediendienst Integration richtig festhält.

https://mediendienst-integration.de/artikel/was-hat-die-zurueckweisung-von-asylsuchenden-gebracht.html

An die Arbeit!

Die Urlaubszeit neigt sich dem Ende zu und überall kehren die Kolleg/innen an ihre Arbeitsplätze zurück – so auch bei uns. Wir bereiten uns aktuell auf diverse Projektanträge vor, die vor nicht unerheblichen organisatorischen Herausforderungen stehen und müssen parallel unser Weiterbildungsprogramm für 2026 festzurren, was aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen ebenfalls nicht so einfach ist. Das letzte Vierteljahr 2025 wird jedenfalls recht arbeitsintensiv, damit ist zu rechnen.

Warnung: Gefälschte Stellenanzeigen

Auf der Plattform Indeed sind gefälschte Stellenanzeigen unserer Einrichtung eingestellt worden. Diese stammen nicht von uns, eine Bewerbung ist zwecklos. Wir sind aktuell nicht auf Personalsuche!

Fachkräftemangel

Der demographische Wandel wird immer wieder angesprochen, aber wir haben nicht den Eindruck, dass er von der Politik wirklich als Herausforderung angenommen wird. Stattdessen werden Maßnahmen bevorzugt, die das Willkommensklima für Zuwanderer dauerhaft vergiften, um kurzfristige politische Vorteile zu erlangen. Diese kurzfristigen Vorteile, wenn sie sich überhaupt einstellen, werden zu massiven langfristigen Problemen. https://www.spiegel.de/karriere/demografischer-wandel-oekonomen-rechnen-mit-rasantem-anstieg-des-fachkraeftemangels-a-e7c4b123-762a-4797-bbc0-21034e0afbc5

Sommerzeit

Die Sommerzeit bricht an – und auch das Team von Micado Migration ist davon nicht unbeeinflusst, denn Urlaub muss jede/r mal machen. Das Büro unserer Einrichtung ist jedoch durchgehend besetzt und wir sind ansprechbar. Es gibt auch leider nur wenige Gründe, entspannt an den Strand zu gehen: die Unsicherheiten bezüglich der AMIF-Finanzierungen, die viele Träger aktuell umtreiben, beschäftigen natürlich uns auch.