Sozialpädagogische Fachkraft
Dienstort: Lebach
Sozialpädagogische Fachkraft
Dienstort: Saarbrücken und St. Ingbert
Der bisherige Geschäftsführer von Micado Migration, Herr Dr. Hermann Schönmeier, ist zu unserem großen Bedauern am 3.6.2022 verstorben.
Herr Dr. Schönmeier war Gründungsgeschäftsführer unserer Einrichtung und hat sie erfolgreich und engagiert durch die schwierige Anfangszeit geführt und konsolidiert. Vorher war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität des Saarlandes einer der Vorreiter der entwicklungspolitischen Forschung, Evaluation und Projektentwicklung, eine Erfahrung, die er fruchtbringend in die Arbeit unserer Projekte investiert hat. Als Projektleiter der SABENE- und IntegPlan-Vorhaben hat er einen wichtigen persönlichen Beitrag zur inhaltlichen und praktischen Ausgestaltung von Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen auf der einen Seite sowie der Beratung zur freiwilligen Rückkehr auf der anderen Seite geleistet. Sein Rat und seine manchmal auch unbequeme Expertise waren bei Projektpartnern hochgeschätzt und willkommen. Er war ein stets gerechter, seinen Mitarbeiter/innen zugewandter und fürsorglicher Vorgesetzter, der bis ins hohe Alter unermüdlich für den Erfolg der von ihm mitgegründeten gemeinnützigen Firma gearbeitet hat. Sein Tod war aufgrund seiner Erkrankung keine Überraschung, aber letztlich hofft man immer, dass jemand, der von allen geschätzt und respektiert wurde, noch etwas mehr Zeit bekommt. Er wird uns allen sehr fehlen, nicht nur jetzt, wo die Wunde frisch ist, sondern auch in den Jahren künftiger Arbeit, die wir in seinem Sinne und in seinem Auftrag fortzusetzen gedenken.
Die Kontinuität von Micado Migration und der von uns durchgeführten Projekte ist durch entsprechende Regelungen im Gesellschaftervertrag gewährleistet. Neuer Ansprechpartner für alle von uns durchgeführten Projekte ist Prof. Dr. Dirk van den Boom.
Um der weiteren Ausbreitung des Corona-Virus entgegen zu wirken, sind die SABENE Beratungsstellen bis auf weiteres geschlossen.
Falls Sie Rat und Unterstützung benötigen, senden Sie uns eine e-mail an info@micado-migration.de. Unsere BeraterInnen werden sich dann telefonisch mit Ihnen in Verbindung setzen.
Ihr
SABENE TEAM
Am 14.11.2017 führte das SABENE-Projekt seine Fachtagung zum Thema „Flüchtlinge aus Afghanistan“ in den Räumlichkeiten der Handwerkskammer in Saarbrücken durch. Vor etwa 70 Gästen eröffnete Herr Dr. Justus Wilhelm von der HWK die Veranstaltung mit dem Hinweis, dass der Mangel an Auszubildenden in vielen Berufen weiterhin ein großes Problem sei und er darauf baue, dass jugendliche Flüchtlinge den Weg in klassische handwerkliche Ausbildungsberufe finden würden.
Die Islamwissenschaftlerin Angela Parvanta brachte in ihrem Vortrag sowohl den historischen Kontext der Flüchtlingssituation wie auch die schwierige Lebenslage in Afghanistan zur Sprache. Insbesondere wies sie auf die mangelhafte Schul- und Ausbildungssituation hin, die für viele Flüchtlinge schwierige Ausgangsbedingungen für einen beruflichen Start in Deutschland bedingen würden.
In einer anschließenden Gesprächsrunde mit afghanischen Flüchtlingen wurde die Bandbreite der individuellen Situation sehr deutlich: Von Studienabsolventen bis hin zu Jugendlichen, die gerade einen Schulbesuch hinter sich hatten, stellten die Flüchtlinge ihre jeweiligen Erfolge und Herausforderungen vor. Besonders problematisch war und ist für jene, deren Aufenthaltsstatus noch nicht gefestigt ist, ihre potentiellen Arbeitgeber von der Chance einer dauerhaften Beschäftigung zu überzeugen. Ebenfalls diskutiert war der unterschiedlich schwierige Zugang zu Sprachkursen, der nur teilweise durch Eigenstudium kompensiert werden konnte.
In der anschließenden allgemeine Diskussion kamen viele Aspekte zur Sprache: von den Berufschancen für Analphabeten über die Hürden des Zugangs zu Ausbildungsberufen bis hin zur Rolle der Beratungseinrichtungen und der Jobcenter bei der Arbeitsvermittlung. Am Ende der Veranstaltung wurde erneut deutlich, dass die individuellen Lebenssituationen der Afghanen, ebenso wie die anderer Flüchtlingsgruppen, auch eine individuelle Herangehensweise an die Arbeitsmarktintegration notwendig machen.
Übersicht aller Programme und Maßnahmen der Bundesregierung zur Sprachförderung und Integration von Flüchtlingen zu Ihrer Information.
Diese Broschüre kann als PDF über die Seite des ESF geladen werden
Am 9.12. fand in den Räumlichkeiten der IHK in Saarbrücken eine SABENE-Fachtagung zum Thema „Arbeitsmarktintegration syrischer Flüchtlingsfrauen“ statt. Die Veranstaltung wurde von InteressentInnen aus vielfältigen Arbeitszusammenhängen besucht: aus Wohlfahrtseinrichtungen, den Jobcentern und ehrenamtlich Tätigen. Der einleitende Vortrag von Frau Dr. Huda Zein vom Institut für Orientalistik der Universität Köln bot die Grundlage für die folgenden Diskussionen. Frau Dr. Zein schlug einen Bogen von der gesellschaftlichen Stellung der Frau in Syrien – vor allem unter dem Gesichtspunkt der Erwerbstätigkeit – hin zu den Herausforderungen, die sich nach der Ankunft in Deutschland ergeben. Sie wies insbesondere auf die oft schwierige psychische Situation der Frauen hin, die bei der Beratungstätigkeit zu berücksichtigen sei.
Im Anschluss an den Vortrag fand eine Podiumsdiskussion mit fünf Syrerinnen statt, die zum Teil erst seit sehr kurzer Zeit in Deutschland sind. Sie legten ihren beruflichen Werdegang vor der Flucht sowie ihre Wünsche und Vorstellungen für die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt dar. Neben der sprachlichen Hürde, der Frage der Anerkennung in Syrien erworbener Qualifikationen sowie weiterer, vor allem organisatorischer Herausforderungen wurden auch übergreifende Probleme wie etwa der erlebte Alltagsrassismus diskutiert. Die Syrerinnen endeten ihre Beiträge mit dem Appell, weiter aufeinander zuzugehen, Vorurteile und Stereotypen abzubauen und über ein gemeinsames Verständnis an den Problemen zu arbeiten.
Am 01.10.2015 hat eine SABENE-Maßnahme begonnen, die junge Flüchtlinge auf eine duale Ausbildung im kommenden Jahr vorbereiten wird. 18 junge Flüchtlinge v.a. aus Syrien, Afghanistan und Eritrea werden in den nächsten Monaten ihre theoretischen Kenntnisse und praktischen Fertigkeiten verbessern, um in 2016 eine Ausbildung in ihrem jeweiligen Wunschberuf antreten zu können. In „Dual-Fit“ werden die Jugendlichen, die bereits über Sprachkenntnisse auf B1-Niveau verfügen, im schulischen Bereich (z.B. Deutsch-, Mathematikkenntnisse) „fit“ gemacht. Darüber hinaus lernen sie in einer Praxisphase, Arbeitsabläufe und betriebliche Realität in saarländischen Unternehmen kennen. Weiterbildungsträger ist das Zentrum für Bildung und Beruf (ZBB) in Burbach, Kooperationspartner das Jobcenter des Regionalverbandes Saarbrücken.
Weitere Informationen: p.barth@micado-migration.de